Was ist Stimming?
„Stimming“ steht für „Self-stimulating behavior“. Es ist ein sich selbst stimulierendes Verhalten, wie z.B. motorische Handlungen, wie Händeflattern, Hin- und Her-Schaukeln, Wippen oder Springen, aber auch Lautäußerungen, wie beispielsweise Summen, Grunzen oder lautes Zählen. Zudem können auch das ständige bewegen oder drehen mit oder von Gegenständen damit gemeint sein. Dieses selbstregulierendes Verhalten kennt man vor allem bei Autisten.
Schutz vor Reizüberflutung
Autisten nehmen ihre Umwelt etwas anders wahr, wodurch sie von den vielen Reizen regelrecht überflutet werden. Dabei hilft das Stimming, die Reize zu reduzieren bzw. sich selber vor einer Reizüberflutung zu schützen. Für Autisten ist das selbststimulierende Verhalten im Alltag sehr wichtig, da es beruhigend wirkt und inneren Druck abbauen kann.
Arten von Stimming
Nicht jeder Autist ist gleich, daher veriiert auch die Art und Weise, wie sich jemand vor Reizüberflutungen schützt. Hier einige Beispiele:
Akustisch
- Klopften auf Gegenstände oder Ohren, Fingerschnippen, Bedecken und Aufdecken von Ohren
- Stimmgeräusche wie Summen, Grunzen oder schrilles Kreischen
- Wiederholende Sprache, wie z.B. Songtexte, Buchsätze oder Filmzeilen
Visuell
- Finger vor den Augen bewegen
- Händezittern
- Wiederholtes Blinken oder Ein- und Ausschalten der Lichter
- Anstarren von Objekten
- Aufeinanderreihen von Objekten
Taktil
- Reiben oder kratzen mit den Händen oder Gegenständen
- Finger tippen
- Handbewegungen wie das Öffnen und Schließen von Fäusten
Vestibulär
- Springen
- Spinnen
- Schaukeln
Hier wird das Gefühl für Bewegung und Balance genutzt.
Geruchs- oder Geschmachsstimming
- Lecken
- In den Mund stecken
- Menschen oder Gegenstände schnüffeln oder riechen